Komponieren heißt für mich Entscheidungen treffen, Grenzen ziehen, Räume abstecken. Ich kann nicht komponieren ohne einen zuvor definierten Entscheidungsraum. Die Definition selbst – die Eingrenzung mir möglicher Entscheidungen – wechselt von Stück zu Stück, innerhalb eines Stückes von Satz zu Satz, von Schicht zu Schicht oder von Abschnitt zu Abschnitt. Mich interessiert die Gegenüberstellung verschieden definierter Räume. Es geht nicht um die Vermittlung von Gegensätzen, es geht um die Erfahrung von Inkommensurabilität.
Alexander Stankovski
Alexander Stankovski, 1968 in München geboren, studierte Komposition an der Hochschule für Musik in Wien bei Francis Burt sowie in Frankfurt am Main bei Hans Zender. Außerdem besuchte er mehrere Kompositions- und Analysekurse u.a. bei Karlheinz Füssl, Ulrich Siegele, Karlheinz Stockhausen, Brian Ferneyhough und Gérard Grisey.
1992 erhielt er das Busoni-Förderungsstipendium der Akademie der Künste Berlin, 1939 und 1997 ein Arbeitsstipendium der Stadt Wien, 1995 das österreichische Staatsstipendium für Komponisten, 2000 den Erste Bank Kompositionspreis, 2001 den Förderungspreis der Stadt Wien und 2004 den Theodor Körner-Förderungspreis.
Von 1996 bis 2004 war er Assistent in der Kompositionsklasse von Michael Jarrell an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 1998 ist er Privatdozent bzw. Senior Lecturer u.a. für Harmonielehre, Kontrapunkt und Formanalyse an der Kunstuniversität Graz.
Alexander Stankovski erhielt diverse Kompositionsaufträge von renommierten Institutionen und Ensembles (z.B. Salzburger Landestheater, Alban-Berg-Stiftung, Klangforum Wien, Ensemble die reihe, ORF, Wiener Konzerthausgesellschaft).
Seine Werke werden u.a. bei Festivals wie Wien Modern, Hörgänge, Bludenzer Tagen zeitgemäßer Musik, Frankfurt Feste, Musikbiennale Berlin, Schönberg Festival Duisburg, Moskauer Herbst oder Musica Nova Sofia aufgeführt.
Werke für das Ensemble Wiener Collage:
Duo (1995/2000)
für Tenorsaxophon und Klavier
Linien (1996)
für Altflöte und Tenorposaune
lieder: um kreisen um formen (2001)
für Sopran, Sprecher und Klavier; Texte: Christine Huber
11 Räume (2002)
für Akkordeon, Violine und Kontrabass
Das Rätsel eines Tages (2007)
für Flöte, Violine, Viola, Violoncello und Harfe
Linien V (Chanukka) (2018)
für Bassklarinette, Violine, Cello und Akkordeon