Gerald Reschs Arbeiten zeugen von hoher Musikalität und er ist meiner Meinung nach ein bemerkenswerter Komponist. Er erweist sich als selbständiger und unabhängiger Kopf, der mit Konsequenz und Sensibilität seine klar erkennbaren kompositorischen Ziele verfolgt und keiner der gerade gängigen Ideologien oder Manieren huldigt. Seine Selbständigkeit macht ihn mir besonders sympathisch.
Friedrich Cerha
Meine Musik geht von Beobachtungen aus meiner Lebenswelt aus. Begegnungen, Verzweigungen, abstrakte Muster etc. können den Beginn eines Musikstücks inspirieren. Ich mag Überlagerungen, unvorhersehbare Perspektivenwechsel und heimliche Symmetrien. Außerdem mag ich es, aus einfachem Material Weiterentwicklungen zu erfinden, die logisch sind und trotzdem überraschen.
Gerald Resch
Gerald Resch, geboren 1975 in Linz, studierte Komposition in Wien, Köln und Graz (bei Michael Jarrell, York Höller und Beat Furrer). Außerdem studierte er Musikwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte und vertiefte seine Erfahrungen bei mehrmonatigen Studienaufenthalten in Berlin, Paris und Rom.
Seit 2004 ist er Universitätslehrer für Musikgeschichte und Analyse an der Anton Bruckner Privatuniversität Linz und seit 2008 Senior Lecturer für Tonsatz und Gehörbildung an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien.
Zwischen 2006 und 2014 war er Musikkurator im Kunstverein Wien Alte Schmiede. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie das österreichisches Staatsstipendium für Komposition (2003 und 2017), das Wiener Symphoniker Stipendium (2007), den Förderungspreis der Stadt Wien und den Erste Bank Kompositionspreis (2011), den Tonali Kompositionspreis Hamburg (2012) und den oberösterreichischen Landeskulturpreis (2014).
Die Werke von Gerald Resch wurden u.a. im Musikverein Wien, bei den Salzburger Festspielen, im Wiener Konzerthaus, im Concertgebouw Amsterdam, in der Tonhalle Düsseldorf, im Konzerthaus Berlin, in der Philharmonie Köln und Laeiszhalle Hamburg von u.a. renommierten Ensembles und Orchestern wie dem RSO Wien, dem Klangforum, dem Ensemble PHACE, dem Nieuw Ensemble Amsterdam, der Camerata Salzburg und den Wiener Symphonikern aufgeführt.
Gerald Resch lebt in Wien. Im Augenblick stehen verschiedene Formen des Musiktheaters im Mittelpunkt seiner kompositorischen Arbeit.
Werke für das Ensemble Wiener Collage:
lettura/rilettura II (1997–2002)
für Klarinette, Viola und Klavier
Der glücklose Engel aus: Schleifen (2004)
für Sopran und fünf Instrumente
Fünf Versuche nach Italo Calvino (2006)
für Violine, Violoncello und Klavier
Figuren (2009)
für Klarinette solo
Quasi una siciliana (2016)
für Violine solo